Zum Pädagogischen Gesprächskreis unter dem Thema „Leistungskultur an unserer Schule“ hatten Schulleitung und Pädagogisches Team Anfang Dezember eingeladen. Viele interessierte Eltern nahmen dieses Angebot gerne wahr.
Nach einer Materialpräsentation unter aktiver Beteiligung der Anwesenden führte Montessori-Pädagogin Mariele Galler in das Thema des Abends ein.
Statt Notenzeugnissen erstellen wir als Montessori-Schule für jeden Schüler Informationen zu dessen Entwicklungs- und Lernprozess, die IzEL. Diese basieren auf einem pädagogischen Leistungsverständnis, das die Rahmenbedingungen menschlicher Entwicklung beachtet. Was dies im Einzelnen bedeutet und weshalb wir auf Ziffernoten verzichten, wurde im Wesentlichen ganz konkret beleuchtet.
Entscheidend ist hier unsere Definition von Leistung. Diese bezieht sich stets auf das einzelne Kind, ist eingebettet in den Prozess der selbstgewählten Arbeit und kann immer nur in Verbindung mit dem jeweiligen Entwicklungsstand gesehen werden. So nehmen wir auch Abstand von einer ausschließlich ergebnisorientierten Leistungsmessung sowie von einer Leistungsbewertung. Dieses pädagogische Verständnis von Leistung unterstützt die Entwicklung des einzelnen Kindes in seiner Gesamtpersönlichkeit, ohne es mit anderen zu vergleichen. So haben Leistungsfeststellungen einzig als Ziel die Anregung zu weiterem Lernen und auch die Entwicklung der Fähigkeit zu selbstverantwortetem Lernen. Daraus ergibt sich dann ganz selbstverständlich, dass Ziffernoten dieser vertieften Sichtweise nicht genügen würden.
Im Anschluss konnten die Teilnehmer Fragen, Bedenken und Zustimmungen an die anwesenden Pädagogen richten, die aus jeder Stufe vertreten waren. So war die Resonanz inmitten der engagierten Elternschar wieder äußerst positiv und die Stimmung untereinander sehr aufgeschlossen und harmonisch. Die Eltern um den regelmäßig stattfindenden Gesprächskreis schätzen den gemeinsamen Austausch, sie stützen und stärken sich gegenseitig und sie verstehen auch immer mehr, ihr Kind so zu akzeptieren und zu lieben, wie es ist – erstmal ohne Leistung.
Als Resümee des interessanten Abends wurde wieder einmal deutlich, wie entscheidend es ist, dass die Erziehungsvorstellungen der Eltern mit denen der Schule übereinstimmen. Die durchwegs positiven Feedbacks veranlassen die Verantwortlichen dazu, den Gesprächskreis auch weiterhin anzubieten.
Mariele Galler