Ende März machten sich zwölf angehende Abiturienten im P-Seminar für Mathematik des Leinberger-Gymnasiums mit ihrer Lehrerin Frau Eichner auf zu uns und wagten damit einen Blick über den Tellerrand des staatlichen Schulsystems hinaus, um die Pädagogik Maria Montessoris und ihre Umsetzung an unserer Schule kennen zu lernen und selber mitzuerleben.

Nach der Begrüßung durch Schulleiter Herr Dr. Parr sowie dessen Stellvertreterin Frau Manja Grundl und einer anschließenden Führung durch das Schulhaus durften die Besucher während der Freiarbeit in einer Mittelstufenklasse hospitieren. Die vielfältigen anschaulichen Mathematik-Materialien, mit denen die Schüler arbeiteten, sprangen den interessierten Gymnasiasten dabei sofort ins Auge. Bei einer Einweisung durch Frau Grundl wurden sie angehalten, nicht in das Geschehen einzugreifen, sondern lediglich zu beobachten und die Schüler sowie deren Lernprozess wahrzunehmen.

Unsere Monte-Kinder, für die es nicht ungewöhnlich ist, wenn immer wieder Hospitanten in der Klasse sitzen, ließen sich durch die Anwesenheit der jungen Gäste nicht aus ihrem Tun bringen. Auch bei den sich anschließenden verschiedenen Materialpräsentationen durch unsere Mittelstufenschüler erlebten die Besucher, mit welcher Selbstverständlichkeit und intrinsischer Motivation eigenständiges Lernen möglich ist und wieviel Freude die erbrachte Leistung schenkt. Dem Betrachter von außen bot sich ein außergewöhnlich harmonisches Bild, als Monte-Kinder und Gymnasiasten gemeinsam am Boden saßen und die Jüngeren den Älteren beispielsweise die Multiplikation am Dezimalschachbrett erklärten oder die Regeln der Großen Division bei der „Apotheke“ zum Besten gaben.

Abschließend konnten sich die Seminarteilnehmer über ihre Beobachtungen austauschen und den Pädagogen der Mittelstufe ihre vielfältigen Fragen stellen. Bemerkenswert für sie war vor allem die Tatsache, dass unsere Schüler in der Klasse nicht nur äußerst leise und konzentriert arbeiteten, sondern auch, wie respektvoll sie miteinander umgingen. „Wie kann das sein?“, dachten sich manche. Welche Ursachen tragen zu der guten Atmosphäre an der Schule bei? Diese und viele andere Fragen konnten im gemeinsamen Gespräch erörtert werden.

Schlussendlich haben die Seminarteilnehmer für sich eigene Rückschlüsse ziehen können und beide Seiten – Gäste und Gastgeber – haben den Besuch als Bereicherung empfunden.

Mariele Galler, betreuende Pädagogin